Neben den Systemischen Aspekten mancher Themen gibt es oft belastende persönliche Erfahrungen aus der Vergangenheit, die ein volles Ausleben des eigenen Potentials verhindern und den Klienten in seinem Alltag einschränken.
Eine traumatische Erfahrung liegt immer dann vor, wenn der Betroffene sich einer Situation hilflos ausgeliefert gefühlt hat. Das können Situationen sein, die im Grunde harmlos wären, allerdings für das frühe Lebensalter schlichtweg überfordernd waren. Daneben gibt es natürlich auch Erlebnisse, denen man in jedem Alter hilflos und ohnmächtig ausgeliefert wäre.
Je nach Schwere der erlebten Situation und je nach Stabilität des persönlichen Umfeldes kann der Betroffene dieses Erlebnis besser oder schlechter für sich verarbeiten. Entwickeln sich dauerhafte Einschränkungen wie beispielsweise Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Panikattacken oder auch totaler Rückzug und Isolation, dann kann es sich um eine posttraumatische Reaktion handeln.
Wenn es für den persönlichen Prozess des Klienten sinnvoll erscheint, dann arbeite ich mit Techniken der Trauma-Bewältigung aus dem EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) nach F. Shapiro. Hierbei lasse ich die ressourcenorientierten Phantasiereisen nach L. Reddemann ebenso einfließen, wie Elemente aus der Aufstellungsarbeit.
Während eines EMDR-Prozesses nutze ich alles, was in dem Moment für den Klienten hilfreich sein kann, um die alte schmerzhafte Erfahrung mit einem besseren Ausgang neu zu erinnern.
Die Technik des EMDR hat das Potential, die ursächliche Erfahrung aufzuzeigen, die den heutigen, als belastend empfundenen Situationen zugrunde liegt. Ungelöste Themen aus der Vergangenheit haben die Eigenheit, immer wieder in abgewandelter Form aufzutauchen und uns immer wieder eine Möglichkeit zu bieten, das alte Thema aufzuarbeiten und abzuschließen. Solange wir jedoch nur die immer gleichen und eingeschränkten Verhaltensmuster zur Verfügung haben, gelingt die Aufarbeitung in der Regel nicht. EMDR ist eine Methode, um neue Aspekte in eingefahrene Muster zu bringen und Blockaden zu lösen.
Beim EMDR werden die beiden Gehirnhälften abwechselnd aktiviert, so dass eine Verbindung zwischen der rechten und der linken Gehirnhälfte entsteht. Während eines traumatischen Erlebnisses findet in der Regel eine Abspaltung der Gefühlsregion statt und dabei eine Handlungsunfähigkeit. Im EMDR-Prozess erlangt der Klient durch die Verbindung der beiden Gehirnhälften wieder seine Handlungsfähigkeit während der emotional belastenden Erinnerung. Bei dieser Art des Durchlebens der belastenden Erfahrung kann diese neu und mit besserem Ausgang erlebt werden und dadurch aufgearbeitet und als vergangene Erfahrung im Lebensskript eingeordnet werden.